Lebensversicherer erheben für Versicherungsnehmer mit Vorerkrankungen oder riskanten Lebensumständen oft einen Risikozuschlag. Auf diese Weise können auch Personen versichert werden, die aufgrund von Krankheit oder eines besonders gefährlichen Hobbys keinen Versicherungsschutz zu herkömmlichen Konditionen in Anspruch nehmen können. Die Beitragsberechnung zur Lebensversicherung erfolgt unter Berücksichtigung individueller Kriterien wie Berufstätigkeit, Freizeitverhalten und gesundheitlichen Risiken. Erfahren Sie mehr zu Risikozuschlägen in der Risikolebensversicherung!
Um das individuelle Todesfall-Risiko einschätzen zu können, ist im Rahmen des Vertragsabschlusses für eine Risikolebensversicherung die Beantwortung von Gesundheitsfragen erforderlich. Bei besonders hohen Versicherungssummen oder bestehenden Vorerkrankungen ist die Risikoeinschätzung oft nur mithilfe einer ärztlichen Begutachtung möglich. Führen die Gesundheitsprüfung sowie Fragen zu den Lebensumständen zu dem Ergebnis eines erhöhten Todesfall-Risikos, können zusätzlich zu den allgemeinen Beiträgen Risikozuschläge anfallen.
Wahrheitsgemäße Angaben zu den Gesundheitsfragen sind dringend zu empfehlen, da es bei einer Überprüfung im Versicherungsfall schlimmstenfalls zu einer Leistungsverweigerung durch den Versicherer kommen kann.
Was ist ein Risikozuschlag?
Risikozuschläge erhöhen den Beitrag zu einer Lebensversicherung und tragen damit einem erhöhten Todesfallrisiko Rechnung. Typische Ursachen für die Berechnung eines Risikozuschlags können im Einzelnen sein:
- starkes Übergewicht
- Rauchen
- gefährliche Hobbys
- gefährliche Berufe
- bestehende Vorerkrankungen
- chronische Krankheiten
Risikozuschläge auf Berufe und Hobbys
Nicht alle Versicherer schätzen Berufe und Hobbys gleichermaßen riskant ein. Fallschirmspringen, Bergsteigen, Autorennsport oder Motorradfahren zählen jedoch bei fast allen Versicherern zu den gefährlichen Freizeitbeschäftigungen, für die Risikozuschläge erhoben werden. Wer gezwungen ist, sich im Beruf besonderen Gefahren auszusetzen, wird ebenfalls oft einen Risikozuschlag und damit einen erhöhten Beitrag zahlen müssen. Als riskante Berufe gelten zum Beispiel häufig:
- Fensterputzer
- Soldat
- Feuerwehrmann
- Hochseefischer
- Pilot
- Polizist
- Dachdecker
- Gerüstbauer
- Holzfäller
- Zirkusartist
Wonach richten sich Risikozuschläge in der Risikolebensversicherung?
Wie stark sich Risikozuschläge auf die Beitragshöhe zur Risikolebensversicherung auswirken, hängt von der individuellen Einschätzung des erhöhten Todesfallrisikos durch den Versicherer ab. Lebensversicherer gewichten die Risiken teils sehr unterschiedlich. Einzelne Versicherer bewerten Vorerkrankungen weniger kritisch und betrachten Hobbys noch nicht als riskant, für die andere Anbieter mehr oder weniger hohe Risikozuschläge erheben.
Versicherungsvergleich für Risikogruppen sinnvoll
Ein Vergleich der Angebote und der Versicherungsbedingungen verschiedener Lebensversicherer ist aufgrund der unterschiedlichen Risikogewichtung insbesondere für Risikogruppen sinnvoll. Hohe Risikozuschläge lassen sich aber auch durch Aufgabe gefährlicher Hobbys vermeiden. Einige Versicherer erklären sich bei späterer Hobbyaufgabe auch bereit, auf einen bislang erhobenen Zuschlag zu verzichten.
Wer sich das Rauchen abgewöhnen möchte, um den Risikozuschlag für Raucher zu vermeiden, sollte bedenken, dass Versicherer ihn meistens erst nach mindestens zwölf rauchfreien Monaten als Nichtraucher anerkennen.