Welche Altersvorsorge-Lösung kann was und für wen ist sie passend?
Während die Erkenntnis langsam um sich greift, dass die gesetzliche Rente im Alter für die meisten nicht mehr ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard zu halten, wächst auch die Verwirrung über die vielen Möglichkeiten zur privaten Vorsorge. Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Angebote.
Die 3 Schichten der Altersvorsorge
Erst die Pflicht...
Grundsätzlich gibt es drei Schichten der Altersvorsorge, die je nach Lebenssituation sinnvoll genutzt und kombiniert werden können:
1. Schicht = Die Basisversorgung
Hierzu zählen die gesetzliche Rentenversicherung und die Rürup-Rente. Auch die berufsständische Versorgung und die Alterssicherung für Landwirte gehört zur Basisversorgung. Die gesetzliche Rentenversicherung ist für nahezu jeden verpflichtend, ausgenommen sind bestimmte Berufsgruppen und ein Großteil der Selbstständigen.
2. Schicht = Zusatzversorgung
In die zweite Schicht gehören die geförderten Vorsorgelösungen: die Riester-Rente und die Betriebliche Altersvorsorge. Letztere wird vom Arbeitgeber ausgewählt und den Arbeitnehmern zur Verfügung gestellt – wir unterscheiden fünf betriebliche Vorsorge-Systeme:
- Direktversicherung (Entgeltumwandlung)
- Unterstützungskasse
- Pensionskasse
- Liquidationsversicherung
- Pensionsfonds
Je nach Zielgruppe und Berufsstand ist die eine Variante besser geeignet als die andere.
Lassen Sie sich von den Begrifflichkeiten nicht verwirren. Unsere Experten helfen Ihnen gerne dabei, die verschiedenen Optionen zu verstehen und beraten Sie, sodass Sie die für Sie passende Lösung kennenlernen.
3. Schicht = Privatvorsorge
Die Altersvorsorge-Lösungen in der dritten Schicht sind private Vorsorgeprodukte, die nicht bezuschusst oder staatlich gefördert werden. Nichtsdestotrotz sind es attraktive Optionen. Darunter fallen unter anderem die private Rentenversicherung, Fondsrentenversicherung und die Kapitallebensversicherung.
... dann die Kür
Während die gesetzliche Rente früher für viele ausreichend hoch ausgefallen ist, reicht sie heute als einziges Standbein nur noch selten aus. Wir thematisieren die gesetzliche Rente in diesem Beitrag nicht weiter, sondern konzentrieren uns zur besseren Orientierung an den besonders gängigen Altersvorsorge-Lösungen, die Sie als Endverbraucher selbstbestimmt auswählen und nutzen können.
Für wen eignet sich die Rürup-Rente?
Passend zur ersten Altersvorsorge-Schicht wird die Rürup-Rente auch als Basisrente bezeichnet. Sie eignet sich insbesondere für Selbstständige und Freiberufler, aber auch für alldiejenigen, die im Jahr mehr als 50.000 Euro im Jahr verdienen.
Wer einen besonders hohen Steuersatz zu bedienen hat, profitiert von der Rürup-Rente, denn sie beinhaltet Steuervorteile für jeden Rürup-Sparer.
Merkmale der Rürup-Rente im Überblick:
- Garantierente, egal wie alt Sie werden: Die Rente fließt garantiert jeden Monat auf Ihr Konto.
- Steuervorteile: Einzahlungen vor Rentenbeginn sind steuerlich absetzbar – ab 2025 sogar zu 100 Prozent.
- Sie profitieren – bei der Hannoverschen – von der Gewinnbeteiligung: Wenn wir gut wirtschaften, bekommen Sie deutlich mehr als "nur" die Garantiesumme.
- Absicherung Ihrer Hinterbliebenen ist möglich
- Flexible Beitrags- und Zuzahlungen: nach oben hin gedeckelt
- Rentenbeginn nach Wunsch: frühestens ab 62 Jahre
- Hartz-IV- und Insolvenzsicher in der Ansparphase
Für wen ist die Riester-Rente die richtige Wahl?
Die Riester-Rente ist eine Art Allrounder. Sie eignet sich für Angestellte, Beamte, Familienmitglieder und Eigenheim-Planer gleichermaßen. Für Familien mit Kindern lohnt sich das Riestern besonders: Denn pro Kind gibt es jährlich bis zu 300 Euro Zulage vom Staat.
Merkmale der Riester-Rente im Überblick:
- Staatlicher Zuschuss und Boni: Die Riester-Rente ist die am höchsten geförderte private Altersvorsorge überhaupt. Familien mit Kindern bekommen zusätzlich Kinderzulagen.
- Garantierente, egal wie alt Sie werden: Die Rente fließt garantiert jeden Monat auf Ihr Konto.
- Rentenbeginn nach Wunsch: zwischen 62 bis 67 Jahre
- Vererbbar: Bei Riester ist auch die Übertragung auf den Ehepartner möglich
Für wen ist die Fondsgebundene Rentenversicherung gedacht?
Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinslage ist beim Ertrag in den klassischen Altersvorsorge-Lösungen nicht viel drin. Wer über die soliden Sparmöglichkeiten hinauskommen möchte, für den ist die Fondsrente eine sinnvolle Option. Sie kombiniert die Vorzüge der konventionellen Rentenversicherung mit den Renditechancen am Kapitalmarkt – eine Garantie, dass die Renditechancen Ihnen mehr bringen, gibt es jedoch nicht.
Sie ist somit vor allem für diejenigen geeignet, die bereits eine klassische Altersvorsorge besitzen und zusätzlich von den Vorteilen der Investmentfonds profitieren wollen.
Merkmale der fondsgebundenen Rentenversicherung im Überblick:
- Keine Aufschläge für das Fondsgeschäft: Sie sparen sich die sonst üblichen Gebühren.
- Hoch flexibel: Sie können Ihre Fondsauswahl bis zu 12 Mal pro Jahr wechseln.
- Steuervorteil: Nur der „Ertragsanteil“ der Rente ist steuerpflichtig. Wählen Sie eine einmalige Auszahlung, wird im günstigsten Fall nur die Hälfte des Ertrages steuerpflichtig. „Steuerstundung“: Steuerabzüge während der Laufzeit gibt es keine.
Noch Fragen?
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