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Gefahren im Winter

Es ist dunkel. Es ist glatt. Es ist gefährlich. Manch einer möchte bei dem Schmuddelwetter im Winter gar nicht mehr vor die Tür gehen und lieber sicher zuhause bleiben. Doch birgt die kalte Jahreszeit wirklich so viele Gefahren? Wie kann den Risiken im Winter vorgebeugt werden? Und was zeigt ein Vergleich der vier Jahreszeiten?

Gefahren im Winter

Welche Gefahren birgt der Winter?

Üblicherweise bringt die kalte Jahreszeit Dunkelheit, Schnee und Eis mit sich. Was für den einen zu einem richtigen Winterwunderland gehört, kann der andere gar nicht schnell genug überstanden haben. Und das gar nicht zu Unrecht. Zuhause können beispielsweise in ungeheizten Räumen die Wasserleitungen einfrieren und Schaden nehmen. Ähnliches kann auch bei Wasseranschlüssen im Garten passieren, wenn der Zulauf nicht rechtzeitig vor Kälteeinbruch abgestellt wird. In unserer Region sind Schneelawinen, die von den Dächern fallen, zwar eine Seltenheit, spätestens im Skiurlaub können sie uns aber bei starken oder langanhaltenden Schneefällen begegnen. Abgesehen davon besteht die Gefahr, dass sich große Eiszapfen, welche sich an der Dachrinne gebildet haben, lösen und Passanten gefährden.

In der Freizeit sind im Winter große Eisflächen, z. B. zum Schlittschuhlaufen, ein beliebtes Ziel. Doch selbst, wenn diese an den Ufern stabil erscheinen und einen Menschen tragen, können sie ein paar Meter weiter schon instabil sein und zusammenbrechen. Noch unberechenbarer sind fließende Gewässer und Gewässer mit schwankendem Wasserspiegel.

Im Hinblick auf die Verkehrsmittel kann im Winter der Bahnverkehr aufgrund von Vereisungen der Oberleitungen beeinträchtigt sein. Am Fahrrad und Auto können wiederum die Schlösser festfrieren oder die Batterie zu wenig Leistung bringen. Unter einer Schneedecke kann außerdem eine Eisfläche verborgen sein, die nicht nur für Autofahrer zu einer gefährlichen Falle werden kann: Fahrradfahrende und Fußgänger auf dem Bürgersteig können sie ebenfalls versehentlich übersehen und ausrutschen. Auch auf geräumten Straßen kann diese Gefahr existieren, da die Streusalzwirkung dann beeinträchtigt sein kann.

Die häufigsten Ursachen für witterungsbedingte Unfälle: Regen vor Eis und Schnee

Der Anteil witterungsbedingter Unfälle liegt laut Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes im Winter deutlich höher als im Sommer. Allerdings ereignen sich im Winter insgesamt weniger Verkehrsunfälle als in den Sommermonaten. Wie kommt es dazu?

Winter Icon Winter Icon

Winter: Nebel. Schneefall. Hagel. Ohne Frage sind die Straßenverhältnisse im Winter mit Abstand am unberechenbarsten. Doch genau deshalb sind die Menschen umso vorsichtiger und fahren langsamer. Bevor die Gefahr besteht, sich bei Glätte in einen Unfall zu verwickeln, bevorzugen es viele, von vornherein lieber nicht die Fahrt anzutreten. Auch die geringere Anzahl an Fahrrädern oder motorisierten Zweirädern ist einer der Gründe, wieso der Winter eben nicht die Jahreszeit mit den meisten Verkehrsunfällen ist. Zu beachten ist aber, dass für Fußgänger in den dunklen Monaten die Gefahr zu verunglücken zunimmt.

Frühling Icon Frühling Icon

Frühling: Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Morgens ist es teilweise aber noch dunkel und die Straßen glatt. Aus Gewohnheit bewegt man sich noch vorsichtig im Straßenverkehr. Je weiter der Frühling voranschreitet, umso mehr zieht es die Menschen hinaus. Zur Arbeit wird das Fahrrad anstelle des Autos genommen und am Wochenende begeistern sich viele für lange Ausflüge. Dementsprechend erhöht sich im Verlauf des Frühlings auch die Anzahl der Unfälle.

Sommer Icon Sommer Icon

Sommer: Immer mehr Menschen nehmen aktiv am Straßenverkehr teil und verbringen ihre Zeit im Freien. Alle fühlen sich belebt – und sind es auch. Denn mit der guten Laune steigt auch die Risikobereitschaft. Das zeigt sich auch in den Unfallstatistiken: Während der warmen Sommermonate gibt es mehr Verkehrstote in Deutschland als in den kalten Wintermonaten. Neben den direkten Wettereinflüssen gibt es auch sogenannte biotrope Einflüsse, d.h. die Auswirku¬ngen des Wetters auf den menschlichen Organismus, seine Leistungsfähigkeit und psychische Verfassung. Vor allem die Wärmebelastung hat einen sehr hohen Einfluss auf das Unfallgeschehen. So zeigen Studien des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin, dass bei über 25 Grad Celsius Außentemperatur die Zahl der Verkehrsunfälle bei schwerwiegenden Sachschäden oder gar Personenschäden um 11 Prozent steigt.

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Herbst: Die Tage werden kürzer und das Wetter wird ungemütlicher. Die Menschen bleiben öfter zuhause und wer im Sommer noch mit dem Fahrrad unterwegs war, steigt nun vermehrt auf Bus und Bahn um oder nimmt das Auto.

Welche Maßnahmen beugen Unfällen im Winter vor?

So schön sich der Winter auch von seiner besten Seite zeigen mag, bringt er doch viele Gefahren mit sich. Ein Unfall ist schnell passiert und die Folgen sind teils schmerzhaft und langwierig. Wichtig ist es deshalb, sich rechtzeitig auf die veränderten Bedingungen im Winter einzustellen. Hier sind ein paar Tipps für den eigenen Schutz:

  • Räume angemessen heizen und den Heizbetrieb regelmäßig kontrollieren
  • Empfindliche Pflanzen abdecken
  • Wasserleitungen in frostgefährdeter Umgebung isolieren oder das Wasser ablassen
  • Das Auto in der Garage parken oder Scheiben zudecken
  • Den Hauseigentümer auf große Eiszapfen an den Dächern hinweisen
  • Morgens nach dem Aufstehen über die aktuellen Wettermeldungen und Verkehrshinweise informieren
  • Helle, gut sichtbare Kleidung tragen, wenn möglich mit reflektierenden Flächen
  • Stabile Schuhe mit rutschfesten Sohlen tragen
  • Beim Begehen von Außentreppen immer das Geländer benutzen
  • Straßen auf dem kürzesten Weg überqueren, Zebrastreifen und Ampeln benutzen sowie unbeleuchtete Wege meiden
  • Den verkehrssicheren Zustand von Fahrrädern prüfen (zum Beispiel Scheinwerfer, Reflektorscheiben, Bremsen, Reifenprofil und Luftdruck)
  • Radwege benutzen und zur eigenen Sicherheit einen Fahrradhelm tragen
  • Vorsichtig fahren und mehr Zeit für Fahrwege einplanen, sodass kein Zeitdruck entsteht
  • Besonders vorsichtig auf Wald- und Forstwegen sowie auf Brücken sein, denn hier bildet sich am schnellsten Glatteis
  • Grundsätzlich nur offiziell freigegebene, zugefrorene Gewässer ab einer Eisstärke von 12 cm betreten. Am sichersten zum Schlittschuhfahren ist immer noch die Eishalle in Ihrer Nähe
Foto: © M.Dörr & M.Frommherz