Warum sind Versicherungen wichtig und sinnvoll?

Stell dir vor: Ein Lagerfeuer mit deinen Freunden gerät außer Kontrolle. Durch das Feuer brennen zwei angrenzende Gebäude vollständig aus und mehrere weitere werden durch den Ruß und die Löscharbeiten beschädigt. Der Schaden geht in die Millionen.

Es ist zwar relativ unwahrscheinlich, dass dir so etwas passiert. Wenn aber doch, würde das für dich und deine Freunde große finanzielle Schwierigkeiten bedeuten. Deshalb sind Versicherungen wichtig: Sie schützen vor solchen finanziellen Schäden, die im Ernstfall auf dich oder deine Freunde zukommen. Aber nicht alle Versicherungen sind in jeder Lebensphase gleichermaßen sinnvoll. Der Absicherungsbedarf verändert sich nämlich analog zu deiner Lebenssituation:

• In jungen Jahren musst du einige Versicherungen noch nicht selbst abschließen, weil du bei den Eltern mitversichert bist.
• Sobald du ins Berufsleben eintrittst, brauchst du eine eigene Krankenversicherung und idealerweise auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
• Gründest du eine Familie, möchtest du vor allem deine Partnerin oder deinen Partner sowie eventuell eure Kinder absichern, z.B. mit einer Risikolebensversicherung.
• Als Mieter oder Eigentümer einer Wohnung willst du vielleicht wertvolle Anschaffungen und die Einrichtung durch eine Hausratversicherung gegen Schäden absichern.
• Im Alter hingegen brauchst du oft nur noch wenige zusätzliche Versicherungen; sinnvoll kann in dieser Lebensphase eine Sterbegeldversicherung sein.

In jeder Phase deines Lebens gibt es Risiken, für die du abwägen solltest, ob du sie versichern möchtest oder nicht. Es gibt geringe Risiken, deren finanzielle Folgen du im Ernstfall problemlos selbst stemmen kannst. Es gibt aber eben auch solche, die dich ordentlich aus der Bahn werfen oder dich sogar in die Insolvenz treiben können.

Welche Versicherungen du brauchst, lässt sich nicht pauschal sagen – es kommt ganz auf deine Situation an. Um einige Versicherungen kommst du nicht herum. Dazu gehören beispielsweise die gesetzlich verpflichtende Krankenversicherung oder die Kfz-Haftpflichtversicherung für Autobesitzer. Sobald du nicht mehr über deine Familie haftpflichtversichert bist, ist auch eine Privathaftpflichtversicherung unbedingt anzuraten – sie schützt dich unter anderem auch vor Millionenforderungen, wenn du Mitmenschen einen Schaden zufügst.

Jana ist 24 Jahre alt und steigt nach dem Studium gerade in den Beruf ein. Leider erhält sie nur drei Jahre später die Diagnose Krebs. Ihr Arzt stellt die Berufsunfähigkeit fest. Glücklicherweise hat sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Diese zahlt ihr ab Feststellung der Berufsunfähigkeit bis zum Renteneintrittsalter die vereinbarte Monatsrente von 2.200 Euro aus und sichert so ihren Lebensunterhalt, solange sie nicht arbeiten kann.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine essenzielle Versicherung für jeden Arbeitnehmer. Denn die staatliche Absicherung bei Berufsunfähigkeit, die Erwerbsminderungsrente, reicht nicht einmal ansatzweise zur Deckung des Lebensunterhalts.

Übrigens: Je früher du diese wichtige Versicherung abschließt, desto günstiger sind die Beiträge. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber “Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?”.

Eine Risikolebensversicherung brauchst du als Hauptverdiener immer dann, wenn du andere Personen für den Fall deines Todes finanziell absichern möchtest. Typische Situationen sind etwa:

• Heirat
• Geburt eines Kindes
• Kauf einer Wohnung oder der Bau eines Hauses
• Selbstständigkeit (Absicherung der Geschäftspartner)

Solltest du durch einen Unfall oder eine Krankheit zu früh aus dem Leben gerissen werden, erhalten die Begünstigten die vereinbarte Todesfallleistung und sind so finanziell abgesichert. Wie eine Risikolebensversicherung genau funktioniert und wann sie zu empfehlen ist, erfährst du in unserem Ratgeber.

Die 82-jährige Inge ist nicht bei bester Gesundheit. Ihr Erspartes reicht im Fall ihres Todes nicht, um ein angemessenes Begräbnis zu bezahlen. Sie möchte damit aber auch nicht ihre zwei Töchter belasten. Sie schließt deshalb eine Sterbegeldversicherung ab, die im Todesfall die Kosten für die Beerdigung trägt.

Für ältere Menschen ohne eigene Ersparnisse kann eine Sterbegeldversicherung sinnvoll sein. In jungen Jahren spielt sie jedoch noch keine Rolle. Die meisten Verträge kannst du sogar erst ab 35 oder 40 Jahren abschließen.

Woran erkennst du, ob du eine Versicherung überhaupt brauchst oder nicht? Wir haben dir einige Eckpunkte zusammengestellt, an denen du überflüssige Versicherungen erkennst:

• Sie decken Schäden mit geringem Wert ab (z. B. Handyversicherung, Glasbruchversicherung).
• Sie decken Risiken ab, die du schon anderweitig versichert hast (z. B. Insassenunfallversicherung, die auch in vielen Tarifen der verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung enthalten ist).
• Sie passen nicht zu deinem Alter bzw. deiner Lebenssituation (z. B. Risikolebensversicherung bei jungen, ungebundenen Personen oder Sterbegeldversicherung bei 25-Jährigen).

Warum Versicherungen wichtig sind, weißt du nun. Jetzt gilt es, deine größten versicherbaren Risiken zu identifizieren, sinnvolle Versicherungen auszuwählen und diese abzuschließen. Deinen Versicherungsstatus solltest du regelmäßig überprüfen. Denn im Laufe eines Lebens kommt neuer Versicherungsbedarf dazu – oder früher abgeschlossene Versicherungen sind nicht mehr sinnvoll. Behalte deine Versicherungssituation immer im Blick, um unnötige Beitragszahlungen zu vermeiden.