Erste Hilfe – die wichtigsten Basics, die jeder kennen sollte
Gegenseitige Verantwortung spielt in Notsituationen eine wichtige Rolle. Denn Hauptbedürfnisse von Verletzten sind Nähe, Ansprache und Fürsorge durch andere Menschen. Zentrale Regel dabei: Ruhe bewahren.
Die Grundlagen lebensrettender Maßnahmen
Einfach Mensch sein: Ruhe bewahren, trösten, gut zureden und Hilfe rufen
Oberstes Gebot in solchen Situationen: Ruhe bewahren. Unter Betroffenen und Umstehenden kann sich schnell ein Panik- oder Schockzustand ausbreiten. Ein sicheres und beherrschtes Auftreten sorgt dann dafür, intuitiv richtig zu handeln. Das heißt: Trost zu spenden und Hilfe zu rufen.
Je schlimmer ein Unfall von außen aussieht, desto wichtiger ist es für Betroffene, dass sie nicht alleine gelassen werden, sondern jemanden an ihrer Seite haben, der ihnen gut zuredet und im wahrsten Sinne des Wortes ihre Hand hält. Denn durch leichten Körperkontakt können Schock- und Angstzustände gemildert werden. Auch das Deutsche Rote Kreutz (DRK) weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass menschliche Nähe und Zuwendung eine große Rolle spielen – im Grunde eine Selbstverständlichkeit, häufig aber dennoch unüblich unter Fremden. Auch Sätze wie „Ich bleibe bei Ihnen, bis der Krankenwagen kommt“ oder „Der Krankenwagen ist auf dem Weg“ erleichtern demnach dem Verletzten die Situation.
Wer mit dem Pkw unterwegs ist und eine Decke dabei hat, zum Beispiel die Wärmedecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten, soll diese zum Unterlegen oder Zudecken des Verletzten benutzen.
Menschenleben in Gefahr: Atemstillstand, Bewusstlosigkeit, Kreislaufausfall
Wer sich nach dem Auffinden einer verletzten Person einen Überblick verschafft hat, muss den Betroffenen auf lebenswichtige Funktionen hin überprüfen: Atmet der Verletzte, ist er bei Bewusstsein, ist der Blutkreislauf stabil?
- Verletzter atmet nicht, ist bewusstlos oder hat einen Kreislaufstillstand: Notruf (112) benachrichtigen und Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Herzdruckmassage und Beatmung (30 x Herzdruckmassage und 2 x Beatmung im Wechsel) durchführen.
- Verletzter atmet: Verlagerung in die stabile Seitenlage, zudecken, Notruf (112) benachrichtigen.
Sonderbedingungen: Ertrinken, Verbrennen oder Stromunfall
Grundsätzlich, aber besonders in diesen Gefahrensituationen gilt für die Ersthelfer der Selbstschutz. Wer sich im Affekt selbst einem hohen Risiko aussetzt, zum Beispiel durch das Betreten einer brüchigen Eisfläche im Winter, kann schlimmstenfalls keine Hilfe mehr sein, sondern selbst zum Notfall werden.
Deshalb ist es wichtig, zuerst den Notruf (112) abzusetzen, bevor geeignete Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Schnelle Ersthilfe: Noch leichter im Team
Eine schnelle und effektive Ersthilfe in Notsituationen setzt kein komplexes Fachwissen voraus, sondern funktioniert nach den Regeln des normalen menschlichen Ermessens. Damit braucht niemand Sorge vor der Verantwortung zu haben, denn diese Grundregeln des Miteinanders kennen wir alle.
Es ist ratsam, sich im Fall der Fälle zusätzlicher Helfer vor Ort zu versichern, denn das Zusammenspiel mehrerer Gleichgesinnter erhöht die Chance auf die Anwendung erfolgreicher Hilfsmaßnahmen für den Verletzten. So muss nicht ein Einzelner an „alles“ denken, sondern kann sich mit seinen Mitmenschen austauschen und Aufgaben abgeben.
Schon eine zusätzliche Person kann den entscheidenden Unterschied ausmachen und beispielsweise den Notruf absetzen und den Unfallort absichern, während der andere gleichzeitig beim Verletzten bleibt und ihn umsorgt.