10 Irrtümer über das Alter
Wir alle altern. Überhaupt werden wir insgesamt immer älter. Das hängt mit unterschiedlichen Faktoren zusammen: Zum einen ist die Anzahl an lebensbedrohlichen Krankheiten durch medizinischen Fortschritt zurückgegangen. Zum anderen sind wie über lebensverlängernde Themen wie Ernährung, Bewegung und Gesundheitsvorsorge heutzutage besser aufgeklärt. Mit dem Älterwerden geht eine Vielzahl an Klischees und Vorurteilen einher. Wir werfen einen Blick auf 10 Vorurteile, die tatsächlich nicht immer zutreffen müssen.
1. Mit dem Alter lässt die Gehirnleistung nach
Falsch gedacht. Unsere Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit, komplexe Informationen schnell zu verarbeiten und zu speichern, lässt tatsächlich schon ab dem 27. Lebensjahr nach.
Aber: Keine Panik. Wer sich fortlaufend mit neuen Themen befasst, zum Beispiel neue Hobbies ausprobiert, eine Fremdsprache erlernt oder zum Beispiel regelmäßig neue Computeranwendungen austestet, kann diesen Prozess um einiges entschleunigen. Denn regelmäßiges Gehirnjogging fördert die Denkleistung langfristig.
2. Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf
Senioren fällt es zwar häufig schwerer, länger zu schlafen. Dennoch heißt das nicht, dass sie generell weniger Schlaf benötigen. Ihr Schlaf ist aber deutlich anfälliger für Störungen, da die Tiefschlafphasen kürzer werden.
Tipp: Schützen Sie Ihren Schlaf und benutzen Sie zum Beispiel Schlafmasken und Ohrstöpsel.
3. Ältere Menschen haben ein schlechtes Gehör
Das mag bei einigen Senioren zutreffen, lässt sich aber nicht verallgemeinern. Häufig sind gar nicht die Ohren Schuld, sondern das Gehirn: Im Alter verarbeitet es Geräusche langsamer. Deswegen sprechen wir am besten mit älteren Menschen nicht lauter, sondern nur deutlicher und vielleicht etwas langsamer.
4. Ab dem 60. Lebensjahr schrumpft unser Körper
Leider schrumpfen wir nicht erst ab 60, sondern schon ab dem 40. Lebensjahr. Grund: Der abnehmende Flüssigkeitsgehalt im Körper. Unter anderem verlieren die Bandscheiben dadurch ihre Elastizität und wir somit an Höhe. Dieser Prozess kann durch regelmäßiges Rückentraining, Dehnübungen und eine ergonomische Sitzhaltung zumindest verlangsamt werden.
5. Je älter der Mensch, desto schwächer das Herz
Ein gesundes Herz ist ein gesundes Herz – und prinzipiell in jedem Alter gleich leistungsfähig. Deshalb kann ein Achtzigjähriger mit einem gesunden Herzen ebenso fit und belastbar sein wie ein Zwanzigjähriger. Die Belastbarkeitsgrenze älterer Menschen ist dennoch schneller erreicht, da ihre körperlichen Energiereserven rascher verbraucht sind.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes fühlten sich 2013 drei Viertel der Älteren fit und leistungsfähig. Unter den 8,3 Millionen Patienten im Seniorenalter mit stationärem Krankenhausaufenthalt waren jedoch Herzerkrankungen die häufigste Ursache, sowohl bei Frauen als bei Männern.
6. Falten sind eine reine Alterserscheinung
Gründe für die Hautalterung und damit die Entstehung von Falten gibt es viele: Rauchen, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, zu viel Alkoholkonsum, stundenlanges Sonnenbaden, Solarium oder mangelnde Hauthygiene zählen dazu. Die Veranlagung, die Lebensumstände und der Lebensstil haben deshalb einen großen Einfluss auf die Bildung von Falten – weshalb sich Falten bei vielen Menschen nicht erst im Alter zeigen.
Einfach mal die Sichtweise ändern: Positiv betrachtet, zeugen Falten von Lebenserfahrung und Erlebnissen, die den Menschen geprägt und zu dem gemacht haben, wer er heute ist.
7. Irgendwann ist der Mensch zu alt für Sport
Laut einer Harvard-Studie können wir in jedem Alter mit Sport beginnen. Selbst Menschen, die bisher Sportmuffel waren und erst im Seniorenalter regelmäßig Sport betreiben, gewöhnen sich an die wohltuende körperliche Belastung und gewinnen damit zusätzliche Lebenszeit und häufig auch an Lebensqualität.
8. Senioren lehnen den technischen Fortschritt ab
Die Wahrheit ist: Viele Senioren nutzen heute die kommunikativen und informativen Vorteile, die ihnen Handy & Co. bieten. Das Statistische Bundesamt benennt die Anzahl der über 65-Jährigen, die einen Computer nutzen, mit 57 Prozent (2014). Und fast die Hälfte (45 Prozent) ist regelmäßig im Internet.
Die am häufigsten genutzten Services sind dabei E-Mails schreiben und empfangen (89,7 Prozent), dicht gefolgt von der Online-Suche nach Waren und Dienstleistungen (84,2 Prozent). Aber auch die Reisebuchung (65,2 Prozent) sowie das Lesen von Online-Zeitungen (64,5 Prozent) sind beliebte Dienste. Und knapp 86 Prozent der Senioren verfügen über ein Mobiltelefon.
9. Senioren sind Stubenhocker
Ebenfalls ein Irrtum. Denn laut Allensbach-Studie verlässt fast ein Drittel von ihnen täglich die Wohnung, weitere 27 Prozent fünf- bis sechsmal pro Woche. Dabei gehen die Senioren unterschiedlichen Beschäftigungen nach: Die Liste reicht von Einkaufserledigungen über Gartenarbeit bis zu regelmäßigen Aktivitäten in Vereinen, Kirchengemeinden, Parteien oder Ehrenämtern. Aber auch kulturelle Veranstaltungen, auswärts Essengehen und Ausflüge stehen hoch im Kurs. Lediglich 1 Prozent der 65- bis 85-Jährigen ist permanent Zuhause.
10. Frauen sind durch ihre Ehemänner gut situiert
Schön für alle, auf die dies zutrifft. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes war 2014 jede vierte Frau (25 Prozent), die in einer Paargemeinschaft lebt, finanziell auf die Einkünfte von Angehörigen angewiesen – in der Regel von Ehe- oder Lebenspartnern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die finanzielle Unabhängigkeit der Frau zu fördern und zu stärken.
Richtig ist im Umkehrschluss auch: Von Altersarmut sind mehr Frauen betroffen als gleichaltrige Männer. Als armutsgefährdet galten 2013 Menschen, deren gesamtes Nettoeinkommen unter 979 Euro monatlich lag. Unter den über 65-Jährigen traf dies in Deutschland auf rund 15 Prozent zu – ein Wert leicht über EU-Durchschnitt. Die Armutsgefährdungsquote lag bei älteren Frauen bei 17 Prozent, während sie bei älteren Männern 12,7 Prozent betrug.
Ein Blick auf diese Tatsachen zeigt: Aufgrund der höheren Lebenserwartung, steigender Gesundheitsvorsorge sowie dem medizinischen und technischen Fortschritt haben Senioren hierzulande sehr gute Zukunftsperspektiven.
Vorausgesetzt, sie können sich einen stabilen Lebensstandard im Alter sichern. Nur dann können sie sorglos altern und vielfältige Interessen und Freizeitbeschäftigungen voll ausleben.
Sie möchten sich auch finanziell gut auf das Alter vorbereiten, um Ihr hoffentlich langes Leben mit einem angenehmen Lebensstandard zu verbringen? Dann lassen Sie sich einfach unverbindlich von unseren Experten beraten: 0511.956 56 56